Varanasi zählt zu den ältesten Städten der Welt – Schon die etwa 3000 Jahre alten Heldenepen Skanda Purana
und Mahabharata erzählen von der bedeutendsten der sieben heiligen Städte des Hinduismus. Am Ufer des Ganges
führen über 100 Treppen hinunter zu Badestellen – genannt Ghats. Am frühen Morgen kommen die Gläubigen hier
zusammen, um zu beten und an rituellen Waschungen teilzunehmen. Auch viele der Sadhus, der wandernden
Asketen oder Einsiedler, sind dort anzutreffen. Zudem werden Feuerbestattungen vorgenommen, denn für die
meisten Hindus ist es ein inniger Wunsch, an einem solchen Ort zu sterben und ihren Körper dem Feuer zu
überlassen.
Sie besichtigen eines der ältesten und heiligsten Ghats in Varanasi: Dasaswamedh Ghat bietet nicht nur einen
faszinierenden Blick auf die Zeremonien der Gläubigen, sondern auch eine unvergleichliche Aussicht auf den
heiligen Fluss. Anschließend genießen Sie eine Bootsfahrt auf dem Ganges, der als zweitgrößter Fluss Indiens
prägend für das ganze Land ist.
Die Tempelanlagen von Khajuraho
Am Nachmittag gelangen Sie mit dem Flugzeug nach Khajuraho, wo Sie ein imposanter Tempelbezirk erwartet. Sie
fahren zunächst zu der westlichen Gruppe von Tempeln, die insbesondere für ihre erotischen Wandbilder aus
dem 10. bis 12. Jahrhundert berühmt sind. Die Bauwerke aus der Chandella-Dynastie zeigen die nordindische
Sakralbaukunst auf ihrem Höhepunkt.
Sie sehen den über 1000 Jahre alten Lakshmana-Tempel, der noch weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand
erhalten ist. Der Sandstein-Tempel weist eine reich verzierte Architektur auf, zahlreiche Skulpturen zeigen
religiöse Mythen und Prozessionen, aber auch Szenen des Alltags. In den vier Ecken der Tempelplattform
stehen die vier Begleitschreine, von denen die beiden vorderen einander zugewandt sind.
Auch der Besuch im Kandariya-Mahadev-Tempel lohnt sich, denn dieser gilt als Schönster des gesamten
Tempelkomplexes. Etwa 870 figürliche Darstellungen schmücken die Wände des Tempels. Besonders eindrucksvoll
ist der Hauptturm, der von 84 kleineren Shikaras – den Türmen der nordindischen Tempel – umgeben ist und
unzählige Götterbilder, Fabelwesen, sowie erotische Darstellungen zeigt. Die meisten Tempel der Anlage
wurden Shiva als einem der Hauptgötter gewidmet.
Der Chitragupta-Tempel als Ehrung des Lichts
Zu Ehren des Sonnengottes Surya wurde der Chitragupta-Tempel erbaut. Im Inneren sehen Sie ein Abbild Suryas
und seines Himmelswagens. Gezogen wird dieser von sieben Pferden, die als Symbol für die Wochentage oder die
Farben des Regenbogens zu verstehen sind. Zudem gehören zahlreiche Lotosblumen zur bildlichen Ausstattung
des Tempelgebäudes.