Kumbalgarh Fort oder die Hügelfestung Kumbhalmer
Die Hügelfestung Kumbhalgarh oder Kumbhalmer, wie sie auch genannt wird, stammt aus dem 16. Jahrhundert und liegt im Nordwesten von Indien im Bundesstaat Rajasthan. Erbaut in den Jahren 1443 bis 1458 von Rana Kumbha war die Festung die zweitgrößte Festung in Rajasthan nach Chittorgarh. Seit Juni 2013 gehören diese Hügelfestung sowie weitere Festungen Rajasthans zum UNESCO-Weltkulturerbe. Damit soll die Einzigartigkeit, die Geschichte sowie die Kultur erhalten bleiben, welche diese Hügelfestungen erzählen.
Die Festung Kumbalgarh
Die gesamte Anlage wird von einem 36 km langen Mauerring umgeben, der im Durchschnitt 12 m hoch und 8 m dick ist. In diesen sind gewaltige Wachtürme und halbrunde Bastionen eingelassen. Der Mauerring wird von sieben großen Toren unterbrochen, wobei sich innerhalb von 7 weiteren Wällen noch weitere Mauern befinden. Die Anlage besteht aus Palästen, Tempeln, Gärten, Ställen, Geheimgängen, Wachhäuschen, Wasserquellen und Arsenalen – all das war von der Außenwelt völlig unabhängig, sodass das Fort während einer langen Belagerung standhalten konnte. Auch der Mogul Kaiser Akbar belagerte das Fort, doch konnte er mit seinen Kanonen die Mauern nicht zerstören. Nur durch eine List gelang es ihm das Fort einzunehmen, indem er das Wasser verunreinigte.
Die Gebäude in der Hügelfestung liegen alle auf den Hügeln innerhalb des Forts verteilt. Die Tempelanlage in dem Fort umfasst 360 Tempels, worunter sich unter anderem ein Genesha Tempel sowie ein Hanuman Tempel befindet.
Insgesamt verfügt das Fort über sieben Tore, welche unter den Namen Aret Pol, Halla Pol, Hanuman Pol, Ram Pol, Vijay Pol, Nimboo Pol und Bhairon Pol bekannt sind. Sechs der Tore befinden sich im Inneren des Forts und die Halla Pol liegt in der sogenannten Pufferzone, einem entmilitarisierten Gebiet.
Das UNESCO-Weltkulturerbe ist einen Besuch wert
Das Fort Kumbalgarh befindet sich ca. 65 km von Udaipur entfernt und der steile Aufstieg, den man auf sich nehmen muss, durch die teilweise mit dicken Eisendomen versehenen Tore, lohnt sich allemal und nicht nur weil die Festung teilweise renoviert wurde. Zwar liegen noch immer die meisten Gebäude in Trümmern und in den meisten Räumen kann man, abgesehen von Wand- und Fliesenmalereien, nicht viel bewundern, doch ist die idyllische Landschaft der Arawallis, wo die Hügelfestung erbaut wurde, allemal einen Besuch wert. Auch die eindrucksvollen Befestigungsanlagen sowie die antiken Bauwerke gepaart mit dem eindrucksvollen Panorama, das sich einem bietet, machen den Besuch unvergessen. Die höchste Erhebung des Kumbhalgarh Forts ist 1.100 m, an der Stelle des Kumbhalgarh-Palastes, und sie bietet einen herrlichen Ausblick. Vom Dach des Palastes kann man seinen Blick dann über die Jain- und Hindu-Tempel schweifen lassen, die sich auf dem Plateau befinden.
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