Indiens Weltkulturerbe
Bhimbetka
Bhimbetka ist eine Grabstelle in Indien, in der die ältesten Spuren menschlichen Lebens
auf dem Subkontinent gefunden werden konnten. Die ältesten Knochenfunde lassen ihr Alter
auf bis zu 9000 Jahre schätzen und sind somit ein einzigartiger Fund in Indien und
deshalb UNESCO-Weltkulturerbe.
Die Grabstätten liegen in Felsgrotten des Satpuragebirges, das von dichten Wäldern
bedeckt ist. Inzwischen sind etwa 700 Grotten gefunden worden, die hauptsächlich in der
Mittelsteinzeit entstanden sind. Darin stehen die ältesten Steinmauern und Fußböden, die
je entdeckt wurden.
Die eigentliche Attraktion besteht in den kunstvollen Malereien an den Wänden der
Grotten. Sie stellen das alltägliche Leben ihrer prähistorischen Bewohner dar und lassen
daher Rückschlüsse auf ihren Lebensstil zu. Es sind besonders viele Tiere, wie Pfauen
und Elefanten, gemalt worden, da diese die Hauptnahrung der indischen Steinzeitmenschen
war, was sich aus verschiedenen Jagdszenen schließen lässt. Selbst Wissenschaftler sind
häufig davon überrascht, dass nach tausenden von Jahren immer noch die Farbe sehr gut
erkennbar ist. Eine Vermutung dafür ist, dass die verwendete Tonfarbe aufgrund der guten
Lage in Grotten kaum Verwitterung durch Wind ausgesetzt war.
Die gesamten Grotten sind schwer zugänglich, und vielleicht ist ihr Inhalt deshalb kaum
geschädigt, z.B. durch Grabräuber. Jedenfalls wurden sie bis vor einigen Jahrzehnten
noch vereinzelt von sehr wenigen Menschen als buddhistischer Wallfahrtsort genutzt.
Jetzt allerdings sind sie ein reines UNESCO-Weltkulturerbe und dürfen nur noch
besichtigt werden.