Die Westghats – der Regenwald Indiens
Die Westghats sind ein Gebirgszug im Westen Indiens, der bereits weit vor dem
Himalaya-Gebirge entstanden ist. Sie erstrecken sich auf eine Länge von etwa 1600 km
direkt am Arabischen Meer.
Der Name entstammt zum einen der geografischen Lage (im Westen des indischen
Subkontinents). Und zum anderen aus dem Hinduistischen. „Ghat“ bedeutet dort „Treppe,
die zum Wasser führt“. Viele Flüsse durchziehen das Gebirge und der Westhang geht
schließlich ins Arabische Meer über.
Im UNESCO Weltnaturerbe Indien Die Westghats erstreckten sich einst 160.000
Quadratkilometer Regenwald. Davon sind heute noch etwa 12.000 Quadratkilometer übrig.
Doch obwohl der Lebensraum hier stark geschrumpft ist, gibt es eine schier
unerschöpfliche Tier- und Pflanzenwelt zu bestaunen. Viele Arten davon sind endemisch –
kommen also nur in den Westghats vor. Im Jahr 2003 entdeckte man hier beispielsweise
eine Froschart, die seit Jahrtausenden zu existieren scheint.
Auf diesen 1600 km findet man laubabwerfende Bäume sowie immergrüne Vertreter. Es finden
sich Teak-, Malven- und Lorbeerbäume in den unterschiedlichen Regionen der Westghats.
Zu erklären ist diese stark unterschiedliche Vegetation des Gebietes damit, dass der
Westmonsun häufig an den Gebirgskämmen der UNESCO Weltnaturerbe Indien Die Westghats
hängenbleibt und sich dort an den Westhängen abregnet. Der Ostteil der Westghats ist
dadurch eher trocken. Die Westghats sind also wichtig für das indische Klima.
Auch die Tierwelt in den Westghats ist besonders artenreich. Im Periyar-Nationalpark im
Süden der Westghats sind zahllose Tierarten beheimatet. Darunter auch solche, die vom
Aussterben bedroht sind. Man trifft den Bengal-Tiger hier genauso an wie den Mungo oder
den Indischen Elefanten. Die Königskobra schleicht ebenso durch den Wald der Westghats
wie der Indische Leopard.
Für einen interessanten Farbtupfer sorgen der Doppelhornvogel und die etwa 160
Schmetterlingsarten, die hier beheimatet sind.
Aufgrund der Vielseitigkeit der Flora und Fauna gelten die Westghats als sogenannter
Biodiversitätshotspot.
Das UNESCO Weltnaturerbe Indien Die Westghats ist ein Stück verbliebenes Paradies. Die
Natur ist wild und ursprünglich. Viele Pflanzen- und Tierarten existierten bereits lange
vor dem Menschen. Sie können uns etwas über die Entwicklung unseres Planeten erzählen.
Manche Arten gibt es nur hier. Ihr Lebensraum ist bereits stark eingeschränkt. Als
Weltnaturerbe kann der verbliebene Teil des Indischen Regenwaldes als Teil der
Erdgeschichte sicher besser erhalten werden.