Indiens Weltkulturerbe
Die erotischen Tempel von Khajuraho
Die die teils hinduistischen, teils jainistischen Tempel im nordindischen Khajuraho
wurden während der Chandella-Dynastie in der Zeit zwischen 950 und 1050 n.Chr.,
vornehmlich von den Königen Yasovarman und Dhanga, erbaut. Wegen ihrem perfekten
Zusammenspiel von Architektur und Skulptur und der überwältigenden Menge an Skulpturen,
die zu den größten Meisterwerken Indiens zählen, wurde die Anlage 1986 zum
Weltkulturerbe ernannt.
Khajuraho war eine von mehreren Hauptstädten der Chandella-Herrscher, die zu Beginn des
10. Jahrhunderts die Macht in Nordindien übernommen hatten. Ursprünglich hatten diese 85
Tempel errichtet, von denen heute jedoch nur noch 22, verteilt auf eine Fläche von
6 km², zu sehen sind. Durch Berichte von arabischen Reisenden weiß man heute, dass
noch im 13. Jahrhundert alle 85 vollständig erhalten waren.
Obwohl die Tempel zwei verschiedenen Religionen gewidmet waren, zeichnen sie sich durch
eine einheitliche Struktur aus. Auf einem erhöhten Unterbau erhebt sich ein reichhaltig
verzierter Bau, 'Jangha' genannt, getäfelt mit verschiedenen Namensregistern und
handgefertigten Galerien. Gekrönt werden die Tempel von gebündelten Türmen mit
krummlinigen Konturen, den 'Sikharas'. Jeder dieser Türme symbolisiert den kosmischen
Berg Kailasha.
Die bedeutendste Tempelgruppe, die die Tempel von Varaha, Lakshmana, Matangeshwara,
Kandariya, Mahadeva Chitragupta, Chopra Tank, Parvati, Vishwanatha und Nandi umfasst,
befindet sich im Westen der Anlage. Doch sind die südlichen und östlichen Tempelgruppen,
die die Tempel von Ghantai, Parshvanath, Adinath, Shantinath, Dulhadeo, Chaturbhuja
umfassen, ebenfalls bemerkenswert.
Zu der Anlage gehört heute auch ein Museum für Archäologie.