Indiens Weltkulturerbe
Chhatrapati Shivaji Terminus in Mumbai
(Namenswechsel von Bahnhof und Stadtname – früher: Victoria Station in
Bombay)
Als der britische Architekt Frederick William Stevens 1878 den Auftrag erhielt, ein
Bahnhofsgebäude für das indische Bombay zu entwerfen, suchte er einen Kompromiss
zwischen der britischen und der indischen Kultur. Als Ergebnis entstand der Chhatrapati
Shivaji Terminus (Victoria Station als Hauptbahnhof von Bombay) , der durch seine
gelungene Mischung viktorianisch-neogotischer und traditionell indischer Elemente zu
einem Symbol der heutigen Stadt Mumbai wurde.
Nach der Öffnung des Suez-Kanals und dem Beginn internationaler Wirtschaftsbeziehungen,
sah der damalige Gouverneur Bombays die Notwendigkeit einer repräsentativen Umgestaltung
der Stadt. Der Viktoria Terminus, benannt nach Königin Viktoria, wurde 1887 nach
10-jähriger Bauzeit eröffnet und 1996 in Chhatrapati Shivaji Terminus umbenannt. Nach
zahlreichen Vergrößerungen und Anbauten, die im Übrigen nicht immer auf Begeisterung der
Bevölkerung stießen, passieren heute täglich rund 3 Millionen Passagiere den Bahnhof.
Inspiriert durch die britische St.-Pancras-Station, besticht das Gebäude äußerlich
sofort durch seine rund 100 m hohe, achteckige Kuppel über dem Haupteingang. Auf
den Säulen des Eingangstores thronen ein Löwe, als Symbol für das britische Königreich
und ein Tiger als Symbol für Indien. Das Gebäude mit seinem Grundriss in C-Form, den
zahlreiche, Türmen, Bögen und hohen Wände und ist durchaus auch sehenswert, wenn man
keine Zugfahrt plant. Aus indischem Sandstein und Kalkstein errichtet, besteht der
Fußboden des Nordflügels zum Beispiel aus italienischem Marmor und indischem blauen
Stein. Die Steinbögen im Innenbereich sind mit unzähligen kunstvollen Schnitzereien
verziert.
Heute beherbergt das Gebäude neben dem regulären Passagierbetrieb auch die
Hauptverwaltung der Eisenbahngesellschaft Indian Central Railway.