Indiens Weltkulturerbe
Humayun-Mausoleum in Delhi
UNESCO-Weltkulturerbestätten in Indien: das Humayun-Mausoleum in Delhi
Das Humayun-Mausoleum im indischen Delhi ist die Grabstätte von Nasiruddin Muhammad
Humayun, der zwischen 1530 und 1556 zweimal für insgesamt elf Jahre das Großmogulreich
Indien regierte. Seit 1993 ist der Bau, der als Erster seiner Art persische Architektur
und indische Tradition vereinte, eine Weltkulturerbestätte der UNESCO.
Das Mausoleum war das erste Grab eines Moguls in Indien. Es wurde auf Anweisung von
Humayuns Witwe Haji Begum ab 1562 errichtet und nach acht Jahren Bauzeit fertiggestellt.
Ihr eleganter persischer Stil macht die Grabstätte zu einem der prachtvollsten
historischen Bauten in Indien. Ihre Bauweise erinnert an den berühmten Taj Mahal in
Agra; vermutlich war das Humayun-Mausoleum sogar dessen bauliches Vorbild.
Neben der Grabstätte gehört auch noch ein Garten zum Baukomplex. Er wurde im sogenannten
Tschahar-Bagh-Stil angelegt und war der erste seiner Art in dieser Region.
Außer Humayun wurden auf dem Gelände weitere indische Mogule beigesetzt. Für den letzten
Herrscher, Bahadur Shah II., diente das Mausoleum als Zufluchtsort, ehe die Briten ihn
1857 dort festnahmen.
Nachdem die UNESCO den Baukomplex 1993 offiziell zu einem Weltkulturerbe ernannt hatte,
wurde mit umfangreichen Restaurierungsaufgaben begonnen. Diese konnten, nicht zuletzt
dank finanzieller Unterstützung durch den Aga-Khan-Kulturtrust, bis zum Jahre 2003
komplett abgeschlossen werden. Seitdem ist die Grabstätte wieder in ihrem
Originalzustand hergerichtet. So fließt beispielsweise in Kanälen des Gartens wieder
Wasser.