Indiens Weltkulturerbe
Sundarbans Nationalpark
Die Sundarbans sind die größten Mangrovenwälder der Erde. Der seit 1984 bestehende
Nationalpark umfasst 1.330 qm des insgesamt 10 000 qm großen Gebietes, welches
teilweise zu Indien und teilweise zu Bangladesh gehört.
Den Namen hat der Nationalpark dem endemischen Sundari-Baum zu verdanken, der nur in
diesem Bereich wächst. Außerdem ist der Nationalpark eine der letzten Zufluchtsstätten
für den vom Aussterben bedrohten Bengalischen Tiger und andere seltene Tier- und
Pflanzenarten.
Die Sundarbans entstanden im tief gelegenen Mündungsgebiet dreier Flüsse, des Ganges, des
Brahmaputra und des Meghna. Ungefähr die Hälfte des Gebietes ist Wasserfläche, die
andere Hälfte ist Land. Aufgrund vieler kleiner Flüsse, die das Delta durchziehen, ist
das Gebiet nur schwer zugänglich. Durch die wechselnden Gezeiten und saisonal
unterschiedlichen Flusswasserstände sind die Sundarbans einem ständigen landschaftlichen
Wandel unterzogen.
Neben dem Bengalischen Tiger, dessen Population hier indienweit am höchsten ist, leben
hier Axishirsche, Wildschweine, Rhesusaffen und viele andere Landsäugetiere. Auch
viele Reptilien und Vögel, vor allem Wat- und Zugvögel sind hier heimisch. Besonders zu
erwähnen ist eine Restpopulation der Goliathreiher, die sonst nur noch in Afrika
anzutreffen sind. Ebenso wird das Delta von diversen Delfin-Spezies wie zum Beispiel dem
Gangesdelfin, dem Iriwadidelfin und dem Indopazifischen Buckeldelfin sowie dem Indischen
Schweinswal bewohnt.
1987 wurde der Nationalpark zum Weltkulturerbe erklärt, 2001 zum Biosphärenreservat. Auch
in Bangladesh ist die Landschaft in großen Teilen als Wildlife Sanctuary geschützt.